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Funktionsdiagnostik und -therapie

Sehr geehrter Überweiser,

Funktion ist etwas Lebendiges, das sich durch eine fortwährende Adaption an unsere Umwelt ständig ändern muss. Aus ganzheitlicher Sicht besteht das System des menschlichen Organismus aus zahlreichen Teilsystemen, die von Regelkreisen gesteuert und untereinander vernetzt sind.

Bei Störungen in einem Regelkreis müssen sich alle vernetzten Systeme dieser Situation anpassen (Kompensation). Besteht die Störung fort und kann nicht reguliert werden, ergeben sich funktionelle Störungen (Dekompensation), die mit unterschiedlicher Symptomatik einhergehen, bis zum chronischen Schmerzzustand.

Das Krankheitsbild der CMD bietet durch die Vielzahl der Bezüge zu anderen Körpersystemen ein multikausales Bild, das heißt, mehrere Ursachen führen zu dem klinischen Bild der Funktionsstörung.


Die Behandlung von Patienten mit sowohl kompensierten funktionellen Störungen als auch mit akuten oder chronischen Schmerzsymptomen auf hohem zahnmedizinischen Niveau erfordert die Integration und Koordination von verschiedensten Behandlungsstrategien und ein vernetztes fachübergreifendes Arbeiten mit Co-Therapeuten im Praxisalltag.

Eine Antwort auf diese vielfältigen Anforderungen gibt Ihnen unser Praxiskonzept „interdisziplinäres Management“, das wir Ihnen im Folgenden vorstellen.

Unser Praxiskonzept

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Unser Praxiskonzept „interdisziplinäres Management“:

Insbesondere chronischen Beschwerdesymptomatiken im Kopf-, Gesichts-, Hals-, Nacken- und Rückenbereich liegen häufig multifaktorielle Ursachen zugrunde, die in aller Regel mit einer lang andauernden Krankengeschichte und unserer Erfahrung nach bestenfalls mit einer Symptombehandlung verknüpft sind.

Auch auf dem Gebiet der Funktionslehre fand in den vergangenen Jahren ein enormer Wissenszuwachs der zellbiologischen Grundlagen sowie der Grundlagen im Zusammenhang Körperstatik und Kausystem statt. Eine Schlüsselrolle in diesem Zusammenhang spielen die Beckenstellung als auch das Verhältnis Kopfstellung zur Kieferrelation. So können bei einer Fehlhaltung oder Fehlstellung des Unterkiefers alle Regelkreise der Körperstatik gestört sein.

Reflektorisch können Stellungsänderungen im Kiefergelenk Beckenschiefstände und umgekehrt nach sich ziehen. Über die Veränderung der Kopfstatik können Störungen im craniosacralen System erfolgen, die weitere Änderungen der Körperhaltung und umgekehrt hervorrufen können.

Auf Basis dieser Erkenntnisse konnten effektivere diagnostische und therapeutische Strategien entwickelt werden. Eine Bewertung aller verfügbaren Diagnose- und Behandlungsmethoden sowie eine Entscheidungsfindung unter modernsten wissenschaftlichen Gesichtspunkten, zusammen mit unseren Co-Therapeuten, ist Grundlage für unser zahnmedizinisches Handeln.

Dieses multikausale Geschehen kann durch eine systematisierte Untersuchung mit lückenloser Anamnese- und Befunderhebung, welche sämtliche Facetten der Erkrankung beleuchtet, und mit einer anschließenden sinnvollen Weiter- und Nachbehandlung gelöst werden. Nach Erstscreening (MFS=Myofunktionelles Screening) mit sorgfältiger Erhebung der Krankheitsgeschichte im zahnärztlichem Gespräch ist die Grundlage einer erfolgreichen Therapie die so genannte Funktions- und Strukturanalyse.

Hierbei wird durch spezifische Belastungs- und Funktionstests ermittelt, welche Strukturen des oberen Bewegungsapparates geschädigt sind. Bei Bedarf wird diese Untersuchung durch weitere Screeningtests, computergestützte Aufzeichnung von Kieferbewegungen, Modellanalysen, MRT oder entsprechende Co-Therapeutischen Untersuchungen ergänzt.

Nach Auswertung der erhobenen Befunde und einer Diagnosestellung erfolgt eine individuelle Behandlungsplanung.

Therapeutisches Spektrum

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Folgende Therapien bzw. therapiebegleitende Maßnahmen können erforderlich sein:

  • Aufbissschienen
  • physikalische Therapie (Kälte-Wärme, TENS)
  • Anleitung zu eigenen Übungen ggf. ergänzt durch Selbstbeobachtungsbögen
  • physiotherapeutische/osteopathische Therapie
  • restaurative und oder kieferorthopädische Therapie
  • Verhaltens- bzw. Psychotherapeutische Therapie
  • Medikamentöse Therapie
  • Chirurgische Intervention Interdisziplinäre Fachgebiete